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Türkei, Kaukasus und Iran vom 30.04. - 25.05.2008
Nach der Reise
Wie immer fehlt im Sommer etwas die
Zeit, endlos vor der Kiste zu sitzen, daher einstweilen hier nur ein unser
Kurzbericht aus dem www.boxer-forum.de
Während der Reise vom 30.04. – 25.05.2008 kamen wir nicht dazu, Mails zu
checken oder zu schreiben bzw. die Website zu pflegen.
Die Kurzzusammenfassung vorab: Wir sind wohlbehalten zurück, beinahe alle
verlief perfekt.
Hier die etwas längere Version:
30.04.: Abfahrt Chris alleine nachmittags um 16:00 Uhr Richtung Italien.
Dort am Abend und am nächsten Vormittag je eine halbe Stunde Regen.
01.05.: Chris trifft sich mit den beiden Mitfahrern nähe Modena, zu dritt
geht es bis 03.05. Abends bei bestem Wetter nach Bari. Bei Ankunft am
Fährhafen ist Chris ca. 1850 km unterwegs
04.05.: Griechenland erwartet uns in Igoumenitsa morgens um 6:00 Uhr mit
Wolken, sogar ein paar Regenspritzer gibt es. Bald reist es auf, die
Stimmung steigt, bis die Kupplung an Christians BMW nicht mehr trennt,
irgendwo geht der „Druck verloren“. Die Langversion der Behebung des
Problems wird mehrere Seiten füllen, vorerst in Stichworten. Christian kennt
nun 3 BMW-Werkstätten in Griechenland und eine in Istanbul. In letzterer
wurde dann am 07.05. das Problem behoben, defekt war das Dichtungsteil im
Kupplungsgeberbereich am Lenker, die genaue Bezeichnung kenne ich nicht. Zu
erwähnen ist noch, dass Chris ab 05.05. alleine unterwegs war, das hat sich
jedenfalls nachträglich als sehr gut erwiesen. In Griechenland waren es ca.
1000 km, bis zur Reparatur in Istanbul dann weitere 300.
08.05.: Morgens ging es stramm ostwärts, schließlich ging Ursulas Flug von
München nach Trabzon am 10.05. Abends. Der Weg dorthin verlief pannenfrei,
überwiegend durch sehr schöne Landschaft aber bei zum Teil bitter kaltem
Wetter. In den 3 Tagen kamen weitere 1800 km dazu, insgesamt bis zum
Eintreffen Ursulas somit ca. 5000 km.
11.05.: Start morgens Richtung Georgien, die dunklen Wolken von rechts
verschonen uns gerade so. Die Grenzabwicklung dauert ca. 1 Stunde, das liegt
aber an den Türken, die gerade bauen und wo sich alles staut. Bis 13.05.
Mittags legen wir in Georgien ca. 900 km zurück, von fantastischen Bergen
bis Schneefall und auch einer halben Stunde Regen war alles dabei.
13.05. Armenien wird in 2 Tagen von Nord nach Süd durchquert. An der
Einreisegrenze müssen wir 1 h für nichts warten, lag wohl daran, dass sich
niemand so genau auskannte (wie sich an der Ausreise zeigen sollte). 2 Tage
bei Bestwetter im Mai in Armenien können nur empfohlen werden, incl. einem
wolkenfreien Ararat, gefahrene km in Armenien: ca, 1000 km
15.05. Der Iran begrüßt uns mit Hitze, tut gut, das erste mal auf der Fahrt.
Die Freundlichkeit der Iraner ist unglaublich, nicht mal die Grenzabwicklung
dauert übermäßig lange (insgesamt mit Armenien Ausreise 1,5 h), weil ich bei
der Einreise nach Armenien ein Fahrzeugdokument nicht bekommen haben. Im
Iran erreichen wir am Freitag das kaspische Meer, und nach 1200 km bei
leider meist schlechter Sicht (es war unglaublich diesig) hat uns die Türkei
am 17.05. wieder
17.05. – 22.05. Über den Vansee, den beiden Nemrut Dagis und Göreme kämpfen
wir uns 3000 km westwärts bis zur bulgarischen Grenze, tanken unglaublich
teuren Sprit (fast 1,90 € / Liter), trinken viele Tees, fotografieren
fleißig. Einmal müssen wir unser Fahrt für eine halbe Stunde zwangsweise
unterbrechen, ein Gewitter zieht vorbei.
22.05. – 25.05.: Die Heimfahrt durch den Balkan. Etwas mehr als die Hälfte
fahren wir auf der Hauptstraße, fast 1000 km Landstraße durch die Pampa in
Serbien, Bosnien, Slowenien und Österreich lassen wir uns aber nicht nehmen!
Wir fahren noch mal 2100 km, davon 10 im Regen.
Es ist schon fast unwirklich, jetzt hier zu sitzen, morgen nicht weiter zu
fahren, sondern Akten zu wälzen, aber das Leben hat einen schnell wieder,
besonders, wenn man sich auch noch während der Reise auf der Website einen
Virus einfängt. Insgesamt hatten wir unglaubliches Glück mit dem Wetter,
insgesamt 2 Stunden Regen in 26 Tagen Reise durch zum Teil regenreiche
Gebiete (Nordtürkei, Georgien) sind wohl nicht mehr steigerbar. Allgemein
kann man sagen, dass die Leute um so freundlicher waren, je weiter östlich
wir waren, womit wir nicht sagen wollen, dass die Serben unfreundlich waren,
nein, die Gastfreundschaft der Iraner ist unglaublich, und wir waren schon
in ein paar Ländern dieser Welt.
Über mein Motorrad, BMW 1150 GS, BJ 2000 kann ich trotz der Panne nicht
klagen, schließlich betrug der
km – Stand bei Abfahrt 197.617, bei Ankunft 210.843,
Gesamtstrecke somit 13.226 km
Man muss übrigens kein Held oder Reiseprofi sein, um auf große Fahrt zu
gehen, einfach das notwendige daheim organisieren (Visa+Carnet für den Iran)
und losfahren. Wer nicht so viel pro Tag fahren mag, muss hat mehr Zeit
investieren oder die Runde etwas abkürzen.
Ich möchte hier noch erwähnen, die beinahe ausnahmslos alle unterwegs
getroffenen Leute überaus freundlich waren, wir uns nie irgendwie gefährdet
oder bedroht sahen, nichts gestohlen wurde, keine Steine nach uns geworfen
wurden, keine kalbsgroßen Hirtenhunde uns anfielen, wir auch nicht von
durchgeknallten iranischen Truckern von der Straße gedrängt wurden usw.
Abenteuerstories dieser Art werden auch im Langbericht nicht zu finden sein,
tut mir leid. |