Reisebericht Aktualisiert am: 02.06.08 |
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Von Christian |
Reisebericht Frankreichtour 10. - 15.08.2001: Schon 1999 und 2000 war ich mit meinem Freund Ludwig aus Reutte / Tirol mit den Motorrädern in Italien unterwegs. Da wir uns beide gerne an die traumhafte Landschaft in den französischen Alpen erinnern, welche wir bereits bei früheren Motorradtouren kennen gelernt haben, und diese für uns für eine Wochenendtour zu weit entfernt sind, haben wir nicht lange überlegt, wohin uns die diesjährige Tour führt. Wir haben zuvor klar abgesprochen, das es in diesen gut 5 Tagen nur um eines geht, um das Motorradfahren. Auch wenn sich über 3.500 km in gut 5 Tagen extrem viel anhören, so war die Tour doch keine Kilometerjagd. Es blieb ausreichend Zeit für Fotos, Kaffee usw.. Die Tour war klasse oder "Mann, war das ein Ritt!". Allgemeine Informationen zum Reiseziel findet ihr unter
1 Tag: Abfahrt um 14:00 Uhr in Memmingen bei
km-Stand 25.462: Österreich: Italien: 2. Tag: Abfahrt um 07:00 Uhr in Bardonecchia bei
km-Stand 26.189 Frankreich: Auf dem "Col du Lautaret" ( 2058 m hoch; Denzel Nr. 485 ) knacken wir dann erstmals die 2.000`er -Marke. Diese recht gut ausgebaute Straße macht richtig Spaß, ich genieße die zügig zu fahrenden Kurven. Auf gerade Pasagen versuche ich durch einen kurzen Blick auf die Karte die nächste kurvenreiche Strecke zu entdecken...bis ich eine Mauer auf der rechten Seite auf mich zukommen sehe. Instinktiv drücke ich die BMW nach links weg, zu spät. Ein Scheppern verkündet, dass der rechte Alukoffer satten Kontakt mit der Mauer gehabt haben muss. Da ich aber noch auf dem Motorrad sitze, ist gerade noch einmal alles gut gegangen, aber der Schreck stecke mir gehörig in den Gliedern. Beim nächsten Tankstopam Ende des Passes suche ich meinen Koffer nach Kratzspuren ab. Ich finde nichts, unmöglich, das kann nicht sein, ich habe doch mit dem Koffer die Mauer erwischt. Erst ein Blick von unterhalb bringt die Beschädigung zu Tage. Die Mauer war so niedrig, dass der Koffer unten angestoßen ist, siehe hier. Schnell realisierte ich, wie viel Glück ich gehabt habe. Der Koffer wenn auch nur gut 1 cm tiefer auf die Mauer trifft, steige ich ab, defintiv. 2 kritische Momente an einen Tag reichen mir. Aufmerksamer als zuvor sitze ich kurz nach Rochetaillee auf meinem nun leicht angeschlagenen Boxer und fahre auf der D 526 nördlich Richtung "Col du Glandon" ( 1924 m hoch; Denzel Nr. 461 ). Auf Bild 1 der Bildergalerie Teil 1 ist der See kurz vor der Passhöhe zu erkennen. Die Strecke ist ebenso wie der in östlicher Richtung kommende "Col de la Croix de Fer ( 2068 m hoch; Denzel Nr. 462 ) nett, aber auch nicht umwerfend. In "St. Sorlin d`Arves" organisiert Ludwig bei einer kleinen Käserei den zum Baguette passenden Bergkäse. Der Magen knurrt bereits, muss aber noch warten, bis wir das erste absolute Highlight des Tages bewältigen. Denn wir bleiben nicht auf der D 926, um nach "St. Jean de Maurienne" ins Tal zu fahren, sondern halten uns rechts und gelangen so auf der D 80 zum Col du Molard ( 1638 m hoch; Denzel Seite 481 ). Über Albiez e Vieux geht es weiter nach Albiez le Jeune, und dort beginnt die Kurvenorgie. 46 Kehren ( Richtig, ich habe mich nicht verschrieben ) folgen in Serie und münden schließlich in der N 6. Bei kühlem Wasser, Käse und Baguette schwärmen wir von diesem Erlebnis und dem guten Grip auf dieser doch recht kleinen Straße. Ein absoluter TIP!!!. In der Detailkarte Tag 2 1 ist alles genau zu finden. Nach einigen Kilometern in nordwestlicher Richtung im Tal auf gut 500 Meter Meereshöhe liegen ab "La Chambre" wieder 1.400 Höhenmeter bis zum "Col de la Madeleine" ( 1984 m hoch; Denzel Nr. 450 ) vor uns. Wir erreichen den Pass auf der Hautpstrecke, der D 213. Die Abfahrt Richtung Norden nach "Pussy" ist entäuschend. Viele Geradeauspassagen, und der Belag ist holprig und die Straße schmal. Die Hauptstraße N 90 bis Albertiville bringt keinen Fahrspaß, nur Transit zu einem sehr schönem Gebiet., siehe Detailkarte 2. Die winzigen Straßen, die wir gefahren sind, sind auch auf der Detailkarte Tag 2 2 ( Maßstab 1: 300.000 ) nicht eingezeichnet, aber auf der Michellinkarte ( 1 : 200.000 ). In Albertville suchen und finden wir die Abfahrt Richtung "Fort du Mont" nach rechts. Diese ganz kleine Straße ist gar kein richtiger Paß, macht aber trotzdem rießig Spaß, da wir alleine unterwegs sind. Nach Querung der auf D 925 liegt am Beginn der Auffahrt zum "Col de la Forclaz" ( 871 m hoch ) die Ortschaft Queige. Der kleine Paß bringt uns unserem eigentlichen Ziel, dem "Col de l`Arpettaz" ( 1581 m hoch; Denzel Nr. 444 ) näher. Diese winzige Straße führt von Ugine aus ohne wirkliches Ziel in die Berge und endet nur wenige Kilometer von der Auffahrt wieder im Tal. Da kann gar nicht viel los sein war unsere Überlegung. Die Ruhe auf dieser Straße und die wirklich sehenswerte Landschaft am Westrand der französischen Alpen laden und zu einer ausgiebigen Pause nahe der Passhöhe in einer kleinen Kneipe ein. Bei feinem Kaffee überlegen wir kurz, ob wir einen Abstecher Richtung Südwesten unternehmen sollen, um durch die "Grds Goulets" südöstlich von Lyon zu düsen. Schließlich sind wir ohne jede Reiseroute aufgebrochen und wollten vor Ort entscheiden, wohin wir fahren. Das Traumwetter an diesem Tag entschied dann jedoch, was wir tun. Wir wollten noch einige der höchsten Pässe mitnehmen, und id esind nur in der Zeit von Ende Juni bis ca. September schneefrei, und bei mäßigem Wetter machen sie auch in diesem Zeitraum nur wenig Freude. Unser nächstes
großes Ziel heißt somit "Col de l`Iseran". Bis dahin liegt noch viel
Kurvenarbeit vor uns. Die D 109 bringt uns nördlich nach Flumet. Dort
geht es rechts weg auf D 218, welche über den "Col des
Saisies" ( 1633 m hoch ) führt. Auf dieser gut ausgebaute Straße nehmen wir zügig
die 700 Höhenmeter und gelangen in südlicher Richtung rasch in "Villard" auf
die D 925. In "Beaufort" biegen wir rechts auf die D
218 ab, welche über Areches zum "Col du Pre" ( 1703 m hoch; Denzel Nr.
449 ) führt. Die Strecke ist klein aber fein und führt an toller Landschaft vorbei zu
einem Stausee. Wir stoßen wieder auf die D 925 ( später D 217 und D 902
). In dieser Gegend entstand Bild 3 der Bildergalerie
Teil 1. Der "Col de Meraillet" liegt gerade hinter. Auf schöner Strecke den
"Cormet de Roselend" ( 1968 m hoch ) rolle ich mit eher verhaltenen 60 km / h
durch eine Linkskurve, als auf einmal ein Franzose in Jeans auf seine Ducati Monster
direkt auf mich zukommt - rutschend neben seinem Motorrad. Das schlitternde Duo
einschließlich dem Knie des Franzosen ( eine Jeans hält halt nicht lange ) erzielt
beachtliche Verzögerungswerte, so dass die Situation nicht richtig brenzlig wird. Wir
sichern die Unfallstelle und heben die Maschine aus. 2 Freunde des Franzosen regeln das
Weitere, und wir fahren über 1.100 Höhenmeter ins Tal nach "Bourg - St.
Maurice". Knapp 2.000 Höhenmeter später erreichen wir über "Val d`Isere"
in 2.770 Metern Höhe den "Col de l`Iseran ( Denzel Nr. 457 ). Geil, siehe Bilder 4
und 5 der Bildergalerie Teil 1. Kein
Kommentar nötig, oder? Die D 902 mündet in "Lanslebourg" auf
knapp 1.400 m Höhe. Die N 6 bringt uns westlich bis St. Michel de
Maurienne noch einmal 700 weiter runter. Wir sind jetzt fast 12 Stunden unterwegs, aber
wir haben noch nicht genug. Zudem schwitze ich, und dies ist 2.000 Höhenmeter weiter oben
sicher nicht mehr der Fall. So biegen wir links Richtung Süden ab und düsen auf den
"Col du Galibier" ( 2646 m hoch; Denzel Nr. 463 ). Die Auffahrt ist gigantisch,
die Straße gehört uns alleine, und auf der Passhöhe erleben wir eine traumhafte
Abendstimmung mit tiefblauem Himmel. Das hat sich gelohnt, keine Frage. Bild 6 der Bildergalierie Teil 1 zeigt den Blick fast
von der Passhöhe Richtung Norden, Bild 7 mich irgendwo davor auf der Strecke. Auf den
Bildern 8 und 9 fotografieren sich die Gipfelstürmer gegenseitig, und Bild 10 der Bildergalerie Teil 1 zeigt den Blick auf
die tollen Gebirgsmassive in der Abendstimmung
Richtung "Col du Lautrat " ( 2058 m hoch ). Auf dieser Passhöhe endet die
südliche Abfahrt der "Col du Galibier". Vor ca. 12 Stunden waren wir hier in
entgegengesetzter Richtung unterwegs, und jetzt geht es passabwärts in der Dämmerung
nach "Le Monetier - les - Bains, wo uns ein Campingplatz aufnimmt. Bei nur
durchschnittlicher Pizza ( Franzosen sind halt keine Italiener, logisch, oder ? ) und
etwas Wein diskutieren wir über die morgige Strecke. Wir wollen Richtung Italien
weiterfahren, Cappuccino zu Frühstück heißt die Devise. Rasch nach dem Essen liegen wir
im Zelt. 16 Pässe, weit über 600 km, 14 Stunden mit nur wenig Pause und sicher über
10.000 Höhenmeter zollen Tribut. 3. Tag: Abfahrt in Le Monetier les Bains um 08:15
bei km-Stand 26.816: Ich verstaue die Michelinkarte Nr. 244, Maßstab 1: 200.000 im Koffen, für die nächsten 2 Stunden ist die Piemontkarte von "Kümmerly + Frey" ( Maßstab ebenfalls 1: 200.000 ) angesagt, die dieser Verlag in Lizenz des "Touring Club Italiano" heraus gibt. Schon gestern haben wir die kürzeste Route entlang zur französischen Grenze besprochen. Vom Frühstück gestärt fahren wir über "Sampryre" zum "Col di Sampeyre" ( 2284m hoch, von "Sampeyre" aus immerhin über 1.300 Höhenmeter; Denzel Nr. 423 ). Die Straße ist ein wirklicher Tip, führt sie doch mit ganz wenig Verkehr durch tolle Landschaft. Die kleinen Nebelschwaden im Bereich der Passhöhe stören nicht weiter, "Stroppo" und "Marmora" sind schnell erreicht. Die Zufahrt von Norden her zum "Col di Valcavera" wird wohl wenig benutzt. Jedenfalls suchen wir Wegweiser vergeblich. Auf einer immer kleiner und schmäler werdenen Straße fahren wir durch einen Wald bergauf bis zur Baumgrenze. Laut Denzels Alpenstraßenführer finden sich hier Pässe wie der "Col d`Esischie", "Col die Morti" sowie der bereits angesprochene "Col de Valcavera ( 2416 m hoch; Denzel Nr. 429 ). Es ist Sonntag später Vormittag, und im Bereich der Passhöhe geht es zu wie bei einem Heimspiel der italienischen Fußballnationalmannschaft. Vorbei ist es mit der Ruhe. Hunderte, wenn nicht mehr als tausend berghungrige Italiener radeln, wandern und zelten hier. Das ist nichts für uns, und obwohl nette Schotterstrecken locken, fahren wir ins Tal nach "Demonte". Wer will schon im Schneckentempo an langsamen Bergfreunden vorbei fahren, die zumindest gedanklich, eventuell aber auch lauter wenig Verständnis für 2 deutsche endurowandernde Großenduristen aufbringen. Zur Route auf der Detailkarte Tag 3 2. Kartenwechsel! Frankreich hat uns wieder. Die N 21 brachte uns in westlicher Richtung zum "Col de Larche" ( 1991 m hoch; Denzel Nr. 509 ). Da es sich hierbei um eine der Hauptverbindungsstraßen zwischen Italien und Frankreich handelt, ist die Strecke dem entsprechend gut ausgebaut. 100 km / h waren angesagt, und auch die großen Kehren gingen zügig. Auf dieser Strecke macht sich dann zum ersten Mal das nicht mehr vorhandenes Profil am Hinterreifen bemerkbar, siehe zum Zustand am Abend dieses Tages Bild 6 der Bildergalerie Teil 2. Ich meine jedenfalls zu merken, dass der Hinterreifen doch deutlich mehr in den Kurven arbeitet als in den Tagen zuvor. Natürlich slide ich nicht durch die Kurven, aber es rutscht vielleicht doch ein wenig. Auf der D
900 düsen wir westlich bis le Lauzet. Wir haben uns total verschätzt. Mittags
wollten wir in "Savines le Lac" Jean-Marc aus Lyon treffen, den ich bereits 1989
in Norwegen kennen gelernt habe. Um 13:30 Uhr gondeln wir immer noch auf der D 954
unserem Treffpunkt entgegen. Jean-Marc ist jedoch geduldig und nutzt unsere Verspätung zu
einer ausgiebigen Pause mit Mittagessen. Rasch ist vereinbart, in welche Richtung die
Fahrt weiter gehen soll. Wir wollen hoch hinaus, nämlich auf den "Col de la
Bonette". Damit Ludwig und ich aber nicht die gleiche Strecke auf der D 954
zurück fahren müssen, nehmen wir über "Embrun" und "Guillestre" den
"Col de Vars" ( 2111 m hoch; Denzel Nr. 503 ) mit, siehe auch Detailkarte Tag 3 3. Die Passstraße
mündet an der D 900, welche uns nach ein paar Kilometern in südlicher
Richtung zur Auffahrt zu "Col de la Bonette" ( 2802 m hoch ; Denzel Nr. 514 )
bringt, siehe Bilder 2 bis 5 der Bildergalerie
Teil 2. Durch eine grandiose Berglandschaft fahren wir auf der D 2205 ( übler
Straßenzustand, ein einziger "Flickerlteppich" ), bis diese an der N 202 endet.
Diese bringt uns Richtung Westen nach "Villars", wo wir an einem Campingplatz
unser Zelt aufschlagen und abends bei einer überaus unterdurchschnittlichen Pizza das
Wiedersehen mit Jean-Marc nach vielen Jahren feiern. Ich habe ihn zuletzt Anfang der 90`er
- Jahre getroffen. 4. Tag: Abfahrt um 11:00 Uhr in Villars bei
km-Stand 27.356:
5.Tag: Abfahrt um 10:00 Uhr in St. Andre les Alpes
bei km-Stand 27710: 6. Tag Abfahrt um 8:30 Uhr in Iseo bei km-Stand
28450: |