Reisebericht

Aktualisiert am: 02.06.08

Transeurope  -  auf 2 Rädern unterwegs... die schönste Art zu reisen

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Von Christian

Reisebericht Frankreichtour 10. - 15.08.2001:

Schon 1999 und 2000 war ich mit meinem Freund Ludwig aus Reutte / Tirol mit den Motorrädern in Italien unterwegs. Da wir uns beide gerne an die traumhafte Landschaft in den französischen Alpen erinnern, welche wir bereits bei früheren Motorradtouren kennen gelernt haben, und diese für uns für eine Wochenendtour zu weit entfernt sind, haben wir nicht lange überlegt, wohin uns die diesjährige Tour führt. Wir haben zuvor klar abgesprochen, das es in diesen gut 5 Tagen nur um eines geht, um das Motorradfahren. Auch wenn sich über 3.500 km in gut 5 Tagen extrem viel anhören, so war die Tour doch keine Kilometerjagd. Es blieb ausreichend Zeit für Fotos, Kaffee usw.. Die Tour war klasse oder "Mann, war das ein Ritt!".

Allgemeine Informationen zum Reiseziel findet ihr unter
Reiseländer und -regionen => Europa => Frankreich.

1 Tag: Abfahrt um 14:00 Uhr in Memmingen bei km-Stand 25.462:
Um 14:00 Uhr soll ich in Reutte in Österreich, gut 90 Kilometer von Buxheim entfernt sein, um mit Ludwig nach Frankreich loszudüsen. Dabei fahre ich um kurz vor 13:00 Uhr genau in die andere Richtung. Denn reichlich spät habe ich mich dazu entschlossen, doch noch einen Hinterreifen zu kaufen. Der Metzeler Enduro 4 war schon übe11.000 km drauf. Das Profil hätte zwar noch für ca. 3.000 km in unserer Gegend gereicht, aber der raue Asphalt Frankreichs fordert seinen Tribut, dachte ich mir zumindest, und damit lag ich richtig. Nach 50 km Autobahn auf der A 7 fahre ich an der Ausfahrt Mittelberg - Oy ab.

Österreich:
Über Pfronten und Vils ( bereits Österreich ) erreiche ich leicht verspätet Reutte. Ludwig ist bereits startklar, und nach wenigen Minuten sind wir unterwegs in Richtung Südwesten, Frankreich entgegen. In der nächsten Stunde spulen wir das normale Wochenendalpenanreiseprogramm ab. Über den Fernpaß erreichen wir auf der 314, später auf der 189 Imst. Bis Landeck ging es weiter auf der 171, und auf der 315 fahren wir Richtung Reschenpass. Ab dem Grenzübergang in die Schweiz bremst uns das dortige Tempolimit von 80 km / h auf Landstraßen ein. Im Sonntagsfahrerausflugstempo kriechen wir dahin, sehr zur Freude des Bezinverbrauches. Es ist wirklich bitter, mit 85 km / h auf einer schönen, kurvigen Straße mit ordentlich Grip mit ca. 15 bis 20 Grad Schräglage um die Kurven zu schleichen. Bereits mit 100 km / h wäre richtig Spaß aufgekommen. Der stellt sich den erstmals weider beim Malojapaß ein ( 1815 m hoch; Denzel Alpenstraßenführer, 20. Auflage. Nr. 154 ). Dieser Pass ist zwar nicht so extrem hoch, aber bis Chiavenna in Italien, 325 m hoch gelegen, geht es doch fast 1.500 m Höhenmeter nach unten.

Italien:
Wir kommen flott voran. Nach einer kleinen Brotzeit führt uns die 36 an der Ostseite des Comer Sees durch unzählige Tunnels hindurch Richung Süden zur A 4. Die Poebene reizt uns wenig. Daher brettern wir auf den Autobahnen A 4 und A 32 schnurstracks Richtung Westen Richtung Frankreich...allerdings nur, wenn wir nicht gerade an einer "Alt statione" stehen und in unserem Geldbeute kramen. Das hat vielleicht genervt. Gerade um Mailand herum müssen wir alle paar Kilometer anhalten und Maut bezahlen. Weiter westlich läuft es dann besser. Wir rollen mit 120 km / h in die Dämmerung hinein, und ich freue mich schon sehr darauf, nachher am Zelt noch eine Flasche Wein zu trinken, eine Kleinigkeit zu essen und über die Reiseroute morgen zu reden. 2 Stunden nach der Abfahrt von der Autobahn bei Savoulx steht das Zelt endlich, und zwar vor einem bereits geschlossenen Campingplatz, dafür aber umsonst. Nein, wir haben nicht so lange gebraucht, um es aufzustellen. Wir kennen jetzt alle Campingplätze zwischen Savoulx und Bardonecchia und wissen, dass
- auch für 2 Motorräder und ein kleines Zelt kein Platz mehr sein kann ( zumindest dann, wenn der Verantwortliche des Campingplatzes dieser Ansicht ist ) oder man
- keinesfalls mit dem Motorrad den Campingplatz befahren darf, sondern seinen ganzen Krempel ca. 300 Meter zu einem freien Platz tragen soll oder man
- gar nicht erst verstanden wird oder
- kein Verantwortlicher mehr da ist und das Tor des Platzes abgeschlossen ist ( 22:00 Uhr abends in der Hauptsaison ).
Später als gedacht kommen wir aber doch noch zu unserer Brotzeit. Reichlich nach 23:00 Uhr müssen wir uns aber dazu  in unsere Schlafsäcke verkriechen, denn es ist schon ziemlich kalt. Wir sind uns beide einig. Unser Zelt muss morgen früh schnell abgebaut werden, denn ansonsten müssen wir möglicherweise auch noch dafür bezahlen, dass wir vor einem Campingplatz auf dem Parkplatz campieren, und dazu haben wir nun wirklich keine Lust.
Kilometerstand: Christian: 25.462 - 26.189 ( 727 km )

2. Tag: Abfahrt um 07:00 Uhr in Bardonecchia bei km-Stand 26.189
Das war fast Rekord. 06:30 Uhr aufstehen, kurz vor 07:00 Uhr bei recht wenig Plusgraden abfahren. Ab wann der Campingplatz öffnet, werden wir somit wohl nie erfahren.

Frankreich:
Bereits nach wenigen Kilometern muss ich mein Herz aus der Hose holen. Ich habe soeben viel gelernt. Wenn der Franzose mit einem Verkehrsschild auf eine Bodenunebenheit hinweist, dann meint er das auch so. Denn auf der Auffahrt zum kleinen "Col  de l`Echelle" ( 1766 m hoch; Denzel Nr. 490 ) verlaufen Rinnen quer zur Fahrbahn, damit das Regenwasser besser ablaufen kann. Diese sind großzügig bemessen, und zwar so, dass man sich beinahe mit seinem Motorrad darin verstecken kann. Mit einem beherzten Griff in die Eisen habe ich es gerade noch geschafft, mein Tempo soweit zu reduzieren, dass ich nicht im Gegenhang eingestochen bin, sondern nach einem Stoßdämpfertest weiter im Richtung Passhöhe fahren kann. Die Abfahrt vom Pass durch das "Vallèe de la Clarèe" interessiert mich dann weniger. Landschaftlich ist die Strecke zwar recht nett, wenn auch nicht überwältigend. Aber meine Gedanken kreisen wegen einem knurrenden Magen eher um Croissant ( laut deutschem Wörterbuch: " Hörnchen aus Blätterteig", französisch eigentlich "Halbmond" ) sowie wegen Kälte ( es hat sicher unter 10 Grad ) um einem warem Kaffee. Ab Briancon fahren wir erst auf N 91 westwärts, und alsbald finden wir in einem Dorf alles was wir brauchen, und zwar eine Bank für das nötige Kleingeld ( das war 2001 und somit noch vor der Eurozeit ), eine Cafe mit Kaffee und Croissant, eine Bäckerei mit Baguettes sowie einen Zeitschriftenlanden mit Telefonkarten. Hmm, kaum 15 Minuten später, nach ca. 10 selbständigen Versuchen sowie einem weiteren Versuch unter Anleitung der netten Damen vom Zeitschriftenladen wußte auch ich, wie man in Frankreich mit einer Telefonkarte telefoniert. Dazwischen habe ich es noch geschafft, ohne französische Sprachkenntnisse der netten Dame zu erklären, dass ich leider das Telefon nicht bedienen kann.

Auf dem "Col du Lautaret" ( 2058 m hoch; Denzel Nr. 485 ) knacken wir dann erstmals die 2.000`er -Marke. Diese recht gut ausgebaute Straße macht richtig Spaß, ich genieße die zügig zu fahrenden Kurven. Auf gerade Pasagen versuche ich durch einen kurzen Blick auf die Karte die nächste kurvenreiche Strecke zu entdecken...bis ich eine Mauer auf der rechten Seite auf mich zukommen sehe. Instinktiv drücke ich die BMW nach links weg, zu spät. Ein Scheppern verkündet, dass der rechte Alukoffer satten Kontakt mit der Mauer gehabt haben muss. Da ich aber noch auf dem Motorrad sitze, ist gerade noch einmal alles gut gegangen, aber der Schreck stecke mir gehörig in den Gliedern. Beim nächsten Tankstopam Ende des Passes suche ich meinen Koffer nach Kratzspuren ab. Ich finde nichts, unmöglich, das kann nicht sein, ich habe doch mit dem Koffer die Mauer erwischt. Erst ein Blick von unterhalb bringt die Beschädigung zu Tage. Die Mauer war so niedrig, dass der Koffer unten angestoßen ist, siehe hier. Schnell realisierte ich, wie viel Glück ich gehabt habe. Der Koffer wenn auch nur gut 1 cm tiefer auf die Mauer trifft, steige ich ab, defintiv. 2 kritische Momente an einen Tag reichen mir. Aufmerksamer als zuvor sitze ich kurz nach Rochetaillee auf meinem nun leicht angeschlagenen Boxer und fahre auf der D 526 nördlich Richtung "Col du Glandon" ( 1924 m hoch; Denzel Nr. 461 ). Auf Bild 1 der Bildergalerie Teil 1 ist der See kurz vor der Passhöhe zu erkennen. Die Strecke ist ebenso wie der in östlicher Richtung kommende "Col de la Croix de Fer ( 2068 m hoch; Denzel Nr. 462 ) nett, aber auch nicht umwerfend. In "St. Sorlin d`Arves" organisiert Ludwig bei einer kleinen Käserei den zum Baguette passenden Bergkäse. Der Magen knurrt bereits, muss aber noch warten, bis wir das erste absolute Highlight des Tages bewältigen. Denn wir bleiben nicht auf der D 926, um nach "St. Jean de Maurienne" ins Tal zu fahren, sondern halten uns rechts und gelangen so auf der D 80 zum Col du Molard ( 1638 m hoch; Denzel Seite 481 ). Über Albiez e Vieux geht es weiter nach Albiez le Jeune, und dort beginnt die Kurvenorgie. 46 Kehren ( Richtig, ich habe mich nicht verschrieben ) folgen in Serie und münden schließlich in der N 6. Bei kühlem Wasser, Käse und Baguette schwärmen wir von diesem Erlebnis und dem guten Grip auf dieser doch recht kleinen Straße. Ein absoluter TIP!!!. In der Detailkarte Tag 2 1 ist alles genau zu finden.

Nach einigen Kilometern in nordwestlicher Richtung im Tal auf gut 500 Meter Meereshöhe liegen ab "La Chambre" wieder 1.400 Höhenmeter bis zum "Col de la Madeleine" ( 1984 m hoch; Denzel Nr. 450 ) vor uns. Wir erreichen den Pass auf der Hautpstrecke, der D 213. Die Abfahrt  Richtung Norden nach "Pussy" ist entäuschend. Viele Geradeauspassagen, und der Belag ist holprig und die Straße schmal. Die Hauptstraße N 90 bis Albertiville bringt keinen Fahrspaß, nur Transit zu einem sehr schönem Gebiet., siehe Detailkarte 2. Die winzigen Straßen, die wir gefahren sind, sind auch auf der Detailkarte Tag 2 2 ( Maßstab 1: 300.000 ) nicht eingezeichnet, aber auf der Michellinkarte ( 1 : 200.000 ). In Albertville suchen und finden wir die Abfahrt Richtung "Fort du Mont" nach rechts. Diese ganz kleine Straße ist gar kein richtiger Paß, macht aber trotzdem rießig Spaß, da wir alleine unterwegs sind. Nach Querung der auf D 925  liegt am Beginn der Auffahrt zum "Col de la Forclaz" ( 871 m hoch ) die Ortschaft Queige. Der kleine Paß bringt uns unserem eigentlichen Ziel, dem "Col de l`Arpettaz" ( 1581 m hoch; Denzel Nr. 444 ) näher. Diese winzige Straße führt von Ugine aus ohne wirkliches Ziel in die Berge und endet nur wenige Kilometer von der Auffahrt wieder im Tal. Da kann gar nicht viel los sein war unsere Überlegung. Die Ruhe auf dieser Straße und die wirklich sehenswerte Landschaft am Westrand der französischen Alpen laden und zu einer ausgiebigen Pause nahe der Passhöhe in einer kleinen Kneipe ein. Bei feinem Kaffee überlegen wir kurz, ob wir einen Abstecher Richtung Südwesten unternehmen sollen, um durch die "Grds Goulets" südöstlich von Lyon zu düsen. Schließlich sind wir ohne jede Reiseroute aufgebrochen und wollten vor Ort entscheiden, wohin wir fahren. Das Traumwetter an diesem Tag entschied dann jedoch, was wir tun. Wir wollten noch einige der höchsten Pässe mitnehmen, und id esind nur in der Zeit von Ende Juni bis ca. September schneefrei, und bei mäßigem Wetter machen sie auch in diesem Zeitraum nur wenig Freude.

Unser nächstes großes Ziel heißt somit "Col de l`Iseran". Bis dahin liegt noch viel Kurvenarbeit vor uns. Die D 109 bringt uns nördlich nach Flumet. Dort geht es rechts weg auf D 218, welche über den "Col des Saisies" ( 1633 m hoch ) führt. Auf dieser gut ausgebaute Straße nehmen wir zügig die 700 Höhenmeter und gelangen in südlicher Richtung rasch in "Villard" auf die D 925. In "Beaufort" biegen wir rechts auf die D 218 ab, welche über Areches zum "Col du Pre" ( 1703 m hoch; Denzel Nr. 449 ) führt. Die Strecke ist klein aber fein und führt an toller Landschaft vorbei zu einem Stausee. Wir stoßen wieder auf die D 925 ( später D 217 und D 902 ). In dieser Gegend entstand Bild 3 der Bildergalerie Teil 1. Der "Col de Meraillet" liegt gerade hinter. Auf schöner Strecke den "Cormet de Roselend" ( 1968 m hoch ) rolle ich mit eher verhaltenen 60 km / h durch eine Linkskurve, als auf einmal ein Franzose in Jeans auf seine Ducati Monster direkt auf mich zukommt - rutschend neben seinem Motorrad. Das schlitternde Duo einschließlich dem Knie des Franzosen ( eine Jeans hält halt nicht lange ) erzielt beachtliche Verzögerungswerte, so dass die Situation nicht richtig brenzlig wird. Wir sichern die Unfallstelle und heben die Maschine aus. 2 Freunde des Franzosen regeln das Weitere, und wir fahren über 1.100 Höhenmeter ins Tal nach "Bourg - St. Maurice". Knapp 2.000 Höhenmeter später erreichen wir über "Val d`Isere" in 2.770 Metern Höhe den "Col de l`Iseran ( Denzel Nr. 457 ). Geil, siehe Bilder 4 und 5 der Bildergalerie Teil 1. Kein Kommentar nötig, oder? Die D 902 mündet in "Lanslebourg" auf knapp 1.400 m Höhe. Die N 6 bringt uns westlich bis St. Michel de Maurienne noch einmal 700 weiter runter. Wir sind jetzt fast 12 Stunden unterwegs, aber wir haben noch nicht genug. Zudem schwitze ich, und dies ist 2.000 Höhenmeter weiter oben sicher nicht mehr der Fall. So biegen wir links Richtung Süden ab und düsen auf den "Col du Galibier" ( 2646 m hoch; Denzel Nr. 463 ). Die Auffahrt ist gigantisch, die Straße gehört uns alleine, und auf der Passhöhe erleben wir eine traumhafte Abendstimmung mit tiefblauem Himmel. Das hat sich gelohnt, keine Frage. Bild 6 der Bildergalierie Teil 1 zeigt den Blick fast von der Passhöhe Richtung Norden, Bild 7 mich irgendwo davor auf der Strecke. Auf den Bildern 8 und 9 fotografieren sich die Gipfelstürmer gegenseitig, und Bild 10 der Bildergalerie Teil 1 zeigt den Blick auf die tollen Gebirgsmassive in der Abendstimmung Richtung "Col du Lautrat " ( 2058 m hoch ). Auf dieser Passhöhe endet die südliche Abfahrt der "Col du Galibier". Vor ca. 12 Stunden waren wir hier in entgegengesetzter Richtung unterwegs, und jetzt geht es passabwärts in der Dämmerung nach "Le Monetier - les - Bains, wo uns ein Campingplatz aufnimmt. Bei nur durchschnittlicher Pizza ( Franzosen sind halt keine Italiener, logisch, oder ? ) und etwas Wein diskutieren wir über die morgige Strecke. Wir wollen Richtung Italien weiterfahren, Cappuccino zu Frühstück heißt die Devise. Rasch nach dem Essen liegen wir im Zelt. 16 Pässe, weit über 600 km, 14 Stunden mit nur wenig Pause und sicher über 10.000 Höhenmeter zollen Tribut.
Kilometerstände: Christian: 26.189 - 26.816 ( 627 km )

3. Tag: Abfahrt in Le Monetier les Bains um 08:15 bei km-Stand 26.816:
Auf geht`s. Um kurz nach 8:00 Uhr rollen wir bereits Richtung Briancon, den "Col d`Izoard" ( 2360 m hoch; Denzel Nr. 494 ) fest im Visier. Die Strecke überrascht uns mit der schönsten Landschaft auf der gesamten Strecke, siehe Bilder 11 und 12 der Bildergalerie Teil 1. Zudem läßt auch der Asphalt ordentliche Schräglagen zu, einfach perfekt. Ich nehme mir vor, auf der nächsten Tour in diese Gegend diesen Pass wieder zu fahren. Die D 902 mündet kurz vor "Chateau-Queyras" in die D 947. Nach ein paar Kilometern biegen wir rechts auf die D 5 nach"Molines en Queyras" In diesem Dorf beginnt die D 205 zum "Col Agnel", unserem 18. Pass innerhalb von weniger als 48 Stunden ( 2744 m hoch; Denzel Nr. 421 ). Die Auffahrt geht durch ein langgezogenes Tal, siehe Bilder 13 und 14 der Bildergalerie Teil 1. Exakt 1.468 Höhenmeter weiter unten nach eine schönen Abfahrt ( Bilder 15 und 18 der Bildergalerie Teil 1 ) auf einem schmalen Sträßchen nach Italien lassen wir es uns bei Cappuccino und frischem Gepäck in Casteldelfino in Italien gut gehen. Die Route findet ihr auf der Detailkarte Tag 3 1.

Ich verstaue die Michelinkarte Nr. 244, Maßstab 1: 200.000 im Koffen, für die nächsten 2 Stunden ist die Piemontkarte von "Kümmerly + Frey" ( Maßstab ebenfalls 1: 200.000 )   angesagt, die dieser Verlag in Lizenz des "Touring Club Italiano" heraus gibt. Schon gestern haben wir die kürzeste Route entlang zur französischen Grenze besprochen. Vom Frühstück gestärt fahren wir über "Sampryre" zum "Col di Sampeyre" ( 2284m hoch, von "Sampeyre" aus immerhin über 1.300 Höhenmeter; Denzel Nr. 423 ). Die Straße ist ein wirklicher Tip, führt sie doch mit ganz wenig Verkehr durch tolle Landschaft. Die kleinen Nebelschwaden im Bereich der Passhöhe stören nicht weiter, "Stroppo" und "Marmora" sind schnell erreicht. Die Zufahrt von Norden her zum "Col di Valcavera" wird wohl wenig benutzt. Jedenfalls suchen wir Wegweiser vergeblich. Auf einer immer kleiner und schmäler werdenen Straße fahren wir durch einen Wald bergauf bis zur Baumgrenze. Laut Denzels Alpenstraßenführer finden sich hier Pässe wie der "Col d`Esischie", "Col die Morti" sowie der bereits angesprochene "Col de Valcavera ( 2416 m hoch; Denzel Nr. 429 ). Es ist Sonntag später Vormittag, und im Bereich der Passhöhe geht es zu wie bei einem Heimspiel der italienischen Fußballnationalmannschaft. Vorbei ist es mit der Ruhe. Hunderte, wenn nicht mehr als tausend berghungrige Italiener radeln, wandern und zelten hier. Das ist nichts für uns, und obwohl nette Schotterstrecken locken, fahren wir ins Tal nach "Demonte". Wer will schon im Schneckentempo an langsamen Bergfreunden vorbei fahren, die zumindest gedanklich, eventuell aber auch lauter wenig Verständnis für 2 deutsche endurowandernde Großenduristen aufbringen. Zur Route auf der Detailkarte Tag 3 2.

Kartenwechsel! Frankreich hat uns wieder. Die N 21 brachte uns in westlicher Richtung zum "Col de Larche" ( 1991 m hoch; Denzel Nr. 509 ). Da es sich hierbei um eine der Hauptverbindungsstraßen zwischen Italien und Frankreich handelt, ist die Strecke dem entsprechend gut ausgebaut. 100 km / h waren angesagt, und auch die großen Kehren gingen zügig. Auf dieser Strecke macht sich dann zum ersten Mal das nicht mehr vorhandenes Profil am Hinterreifen bemerkbar, siehe zum Zustand am Abend dieses Tages Bild 6 der Bildergalerie Teil 2. Ich meine jedenfalls zu merken, dass der Hinterreifen doch deutlich mehr in den Kurven arbeitet als in den Tagen zuvor. Natürlich slide ich nicht durch die Kurven, aber es rutscht vielleicht doch ein wenig.

Auf der D 900 düsen wir westlich bis le Lauzet. Wir haben uns total verschätzt. Mittags wollten wir in "Savines le Lac" Jean-Marc aus Lyon treffen, den ich bereits 1989 in Norwegen kennen gelernt habe. Um 13:30 Uhr gondeln wir immer noch auf der D 954 unserem Treffpunkt entgegen. Jean-Marc ist jedoch geduldig und nutzt unsere Verspätung zu einer ausgiebigen Pause mit Mittagessen. Rasch ist vereinbart, in welche Richtung die Fahrt weiter gehen soll. Wir wollen hoch hinaus, nämlich auf den "Col de la Bonette". Damit Ludwig und ich aber nicht die gleiche Strecke auf der D 954 zurück fahren müssen, nehmen wir über "Embrun" und "Guillestre" den "Col de Vars" ( 2111 m hoch; Denzel Nr. 503 ) mit, siehe auch Detailkarte Tag 3 3. Die Passstraße mündet an der D 900, welche uns nach ein paar Kilometern in südlicher Richtung zur Auffahrt zu "Col de la Bonette" ( 2802 m hoch ; Denzel Nr. 514 ) bringt, siehe Bilder 2 bis 5 der Bildergalerie Teil 2. Durch eine grandiose Berglandschaft fahren wir auf der D 2205 ( übler Straßenzustand, ein einziger "Flickerlteppich" ), bis diese an der N 202 endet. Diese bringt uns Richtung Westen nach "Villars", wo wir an einem Campingplatz unser Zelt aufschlagen und abends bei einer überaus unterdurchschnittlichen Pizza das Wiedersehen mit Jean-Marc nach vielen Jahren feiern. Ich habe ihn zuletzt Anfang der 90`er - Jahre getroffen.
Kilometerstände: Christian: 26.816 - 27.356 ( 540 km )

4. Tag: Abfahrt um 11:00 Uhr in Villars bei km-Stand 27.356:
Abfahrt erst um 11:00 Uhr? Was ist los? Sind die drei nun doch müde geworden? Nein, das läßt sich ganz leicht erklären. Zum einen wollen wir in den 2 Tagen, an denen Jean-Marc mit uns fährt, keinen großen Stress aufkommen lassen. Zum anderen dauert der Reifenwechsel ( siehe Bild 6 der Bildergalerie Teil 2 doch fast eine Stunde. Denn beim Reifenwechsel stelle ich fest, dass 2 Speichen fehlen. Ersatzspeichen habe ich nicht dabei. Großen Stress lasse ich aber nicht aufkommen. Mit dem Willen, fortan regelmäßig die hintere Felge zu kontrollieren, fahren wir weiter. Aus meiner Reise 1989 habe ich die 2 großen Schluchten nördlich der N 202 in bester Erinnerung.


N 202 westlich bis Puget-Theniers - Col de St. Raphael ( 24.); 876 ); kleiner, schöner Paß - rechts weg nach Rochette - Col de Trebuchet ( 25.); 1141 ); klein, schön, rutschig - rechts weg - Col de Felines ( 26.); 930 ); klein, schön - Entrevaux - kurz links auf N 202 - D 2202 nördlich durch Gorges de Daluis - Guillaumes - Valberg - Beuil - Georges du Cians ( Denzel Nr. 515 ); grandiose Canyons - Beuil - Valberg- Peone - Guillaumes - Col de la Cayolle ( 27.); 2327; Denzel Nr. 514; schöner kleiner Paß, tolle Landschaft ) - Col de la Moutiere ( 28.); 2450; Denzel Nr. 517 heftiger Schotterspaß an der Grenze zu dem, was mit 300 kg Spaß macht, super Landschaft ) - Abfahrt vom Col de la Bonnette Richtung Norden - - Jausiers - Barcelonnette -  Col d`Allos ( 29.); 2240 ); sehr schöne kleine Straße; TIP - St Andre les Alpes

5.Tag: Abfahrt um 10:00 Uhr in St. Andre les Alpes bei km-Stand 27710:
St. Julien du Verdon Richtung Castellane - D 952 westlich - kleine Rundfahrt Canyon de Verdon - D 952 östlich - D 955 südlich bis Comps - D 21 östlich bis N 85  - auf dieser kurz nördlich, dann D 2211 östlich bisTours - Col de Beine ( 30.) 1438; Denzel Nr. 527; sehr schön;  - Col de Pinpinier ( 31.); 1130; sehr schön, super Canyon; UNGLAUBLICHE ABFAHRT über Le Mas bis Roquesteron; die griffigste Straße, die uns begegnet ist
J - D 17 östlich bis N 202 - kurz nördlich - D 2565 nördlich Lantosque - Col de Turini ( 32.); 1607; Denzel Nr. 521 - Sospel - Col de Brouis ( 33.); 879, ganz gut ausgebaute Straße mit geilem Belag, auch TIP.Col de Tende ( 34.); 1871; Denzel Nr. 435 teilweise Schotterstrecke mit 48 Kehren auf der Südseite, davon ca. 30 an einem Hang direkt übereinander, siehe Foto Denzel Seite 445 ) - Cuneo ( I ) - Mondovi - Kurz Autobahn nördlich - Bra - Albe - Asti - Autobahn E 70 östlich bis Brescia - kurz A 4 Richtung Mailand - Camping in Iseo

6. Tag Abfahrt um 8:30 Uhr in Iseo bei km-Stand 28450:
Sarnico - Adrara - passo S. Fermo ( 35.); 1067 ); nur ein kleiner Paß am lago die Iseo, aber die ca. 10 Kehren auf der Nordseite brauchen nur ca. 80 Meter Platz in der Breite - Grone - Clusone -
passo d. Vivione ( 36.); 1828; Denzel Nr. 369 ) - Edolo - Ponte di Legno - passo di Gavia ( 37.); 2621; Denzel Nr. 365 ) - Bormio - Stilfser hoch - Umbrail runter ( 38.); 2501; Denzel Nr. 149 ) ( CH )- Sta Maria - Laatsch ( I ) - Reschen ( 39.); 1504 ) - Nauders - Landeck - Imst - Hahntennjoch ( 40.) 1894 ) - Weißenbach - Gaichtpaß ( 41.) 1082 ) - Tannheimer Tal - Oberjoch runter - Sonthofen - Burgberg - Sulzberg - A 7 bis Ausfahrt MM süd - Dickennreishausen - Hart - Buxheim