Nordosteuropareise 06 / 2002
Aktualisiert am:02.06.08
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Reiseroute
Bilder

 

 

 

von Ursula

 

 

 

 


1. Reisetag (Fr 07.06.02)

Memmingen - München - Deggendorf - Grenze Bayrisch Eisenstein - Tschechien - Písek (> 400 Km)

Deteilkarte 1. Reisetag

 

 

 


2. Reisetag (Sa 08.06.02)

Písek - Prag - Grenze zu Polen - Breslau - Lodz (ca. 640 Km)

Deteilkarte 2. Reisetag

 

 

 

 

 

 

 

 

 


3. Reisetag (So 09.06.02)

Lodz - Warschau - Grenze Litauen - Vilnius (ca. 500 Km)

Detailkarte 3. Reisetag

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4. Reisetag (Mo10.06.02)

Vilnius - geographischer Mittelpunkt Europas - 1. Schotterpiste - Memel - Berg der Kreuze - Grenze zu Lettland - Riga (ca. 480 Km)

Deteilkarte 4. Reisetag

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

5. Reisetag (Di 11.06.02)

Riga - Grenze zu Estland - Tallin (ca. 400 Km)

Deteilkarte 5. Reisetag

 

 

 

 

6. Reisetag (Mi 12.06.02)

Tallin - Grenze zu Russland - St.Petersburg ( ca. 410 Km)

Deteilkarte 6. Reisetag

Reisebericht
(von Ursula)

 

Selbstverständlich könnte jetzt hier ein Bericht geschrieben von einem erfahrenen Biker stehen, von Strapazen keine Spur, Kälte kennt ein Mann nicht, jede Straße ist fahrbar, keine Kehre zu eng, kein Motorrad zu schwer, Wind und Sturm kann einen Mann nicht aus der Bahn drängen, Füße langen immer bis zum Boden, usw. - nein solche Berichte gibt  es schon zur genüge, gespickt mit Superlativen des männlichen Könnens. Ich dagegen kämpfe mit den Natur- und   körperlichen Gewallten auf meinen Fahrten. In engen Kehren versuche ich krampfhaft den Lenker meiner Funny zu verbiegen - zur Belohnung bin ich zwar rum ums Eck, aber die Handgelenke tun weh; auf Schotter muss ich unwillkürlich mein Visier anplärren - komme aber mehr schlecht als recht voran und Visier ist angelaufen; meine Batterie muss Höchstleistung bringen, denn Griffheizung läuft eigentlich permanet und meine Heizweste ist genial (Zitat Christian: "Ursi ist eine Extremsportlerin - sie friert extrem schnell!"). Aber HALT, so ganz ein Weichei bin ich nicht, sonst wäre ich auch nicht die angegebenen Touren selbst gefahren - ich bin eben eine Frau.

 

Gemeinsame Abfahrt sollte um 14 Uhr in München sein. Christian kam jedoch mit 1,5 Stunden Verspätung dort an. Weil 1. er noch Zuhause in Buxheim unbedingt räumen musste und 2. er beim Tankstopp seine Sonnenbrille liegen ließ, was er erst nach 15 km merkte und zurück fuhr. Die Grippe hat mich pünktlich zum Urlaubsbeginn überrumpelt, vollgestopft mit Grippemitteln machte ich mich auf den Weg. In München musste ich noch tanken, bei der Gelegenheit, ist Christian noch der Helm runter gefallen, dabei ist die Arretierung li. Abgebrochen. Für Juni wars sehr kalt (wirklich), ab Landshut hat es uns eingeregnet, falsch es hat  z.T. aus Kübeln geschüttet. Beide haben wir auf die Dichte unserer Gore Tex Anzüge gesetzt und die Regenkombis Zuhause gelassen. Schon nach kurzer Zeit war Christian bis auf die Haut nass, wenn man bedenkt, dass er sich für viel Geld einen „Turbo"-Zweiteiler gekauft hatte, war das Ergebnis sehr unbefriedigend. Mein vom Preis her viel günstigerer Zweiteiler hielt dicht. Aber durch die Nässe bis zur Membran wurde es sehr bald kalt, ich musste bitterlich frieren, mir tut alles weh durch die Grippe, husten lässt Brille und Visier ständig beschlagen, hatte nicht mal mehr die Kraft zum schimpfen – toller Urlaubsauftakt. Frierend und tropfnass kamen wir in Písek an. Übernachtung bei Freunden. Die Wohnung mit den nassen Klamotten behängt. Christian ist gleich in die Badewanne zum aufwärmen verschwunden (wer ist jetzt das Weichei?). Nach dem Auftauen, Abendessen und 2 feinen Pilsener gings mir wieder gut.

Nach dem Frühstück gings auf zum Motoshop in Pisek – Regenkombi mussten her. Leider hatte der einzige Händler am Ort nur einen in XL, sprich Christian bekam einen und ich nicht. Bei 13° und Regen machten wir uns auf Richtung Prag. Ziemlich schnell war rund rum um mich wieder alles nass und kalt, was muss auch die wasserdichte Membran innen und nicht außen liegen. Grippe mit Aspirin und anderen Medikamenten unterdrückt und frierend gings dahin. Zwischendurch hörte der Regen auf – stehend im Wind fahrend bin ich dann wieder rechtzeitig trocken geworden für den nächsten Regenschauer. Ein hin und her, Regen und nicht Regen haben sich abgewechselt, so dass ich entweder nass oder trocken wurde. Kurz vor der Grenze zu Polen entdeckten wir noch einen Künstlergarten in welchem skurile Holzfiguren standen, das Haus selber hätte mir auch gefallen. Die Landschaft vor der Grenze war ein Traum weit geschwungene Kurven und Kehren durch Wälder (im XL-Format – genau für mich gemacht). Am Grenzübergang Novosvétky Pursmyk musste ich zum 1. Mal meinen Helm abnehmen und nach der grünen Versicherungskarte suchen, bei der Gelegenheit, wäre dann beinahe noch die Kuh von Christian umgefallen, war eben doch ein wenig überladen. Auch nach der Grenze blieb die Landschaft und Straßenführung noch für ein paar km`s in geschwungenen Kurven durch Wälder. Mit Nachschlag von Aspirin ging es weiter in Richtung Lodz zum Teil auf der Autobahn. Polnische Autobahnen: buckelige Betonplatten aneinander gereiht, mit Teerbatzen verbunden und zwischen den beiden Fahrbahnen in einer Richtung wächst das Gras. Die Landstraßen sind ähnlich nur mit dem einem Zusatz, dass die Spurrillen bis zu 10 cm tief sind und man mit dem Motorrad wie ein Schiff in den Wellen schwimmt. Wir kamen flott voran. Montag Abend wollten wir in Riga / Lettland mit Abstecher in Vilnius / Litauen sein.  Wieder mal trocken durch den Fahrtwind macht kurz vor Lodz ein Regenschauer wieder alles zunichte. Wir gönnen uns ein nobles Hotel in Polen südlich von Lodz „Hotel 500". Bewacht wie ein Gefängnis, ausgelegt für 500 Gäste, ausgestattet mit allen Annehmlichkeiten, mehr Angestellten als Gästen, denn wenn man uns dazurechnet waren in dem Nobel-Hotel 6 Leute. Gegessen haben wir sehr gut an viel zu hohen Tischen, jetzt auf die Höhe der Sitzgelegenheiten gesehen, dazu gab es fein herbes polnisches Bier – Zywiec.

Bei trüben Wetter geht’s weiter. Die polnische Landschaft zeigt sich immer gleich, flach und gerade. Ab Mittag reißt es auf, die Sonne macht Laune. Ca. 50 km vor der Grenze zu Litauen säumen Kiefernwälder den Weg. Die Abwechslung tut gut. Vor der Grenze gibt’s noch ein Gulasch und einen polnischen Kaffee (= Kaffee mit Satz, Milch dazu und 5 Minuten warten, dann hat sich alles abgesetzt und man kann es trinken – schmeckt erstaunlich gut – aus dem Rest kann man, wenn erfahren - wahrsagen). An der Grenze zu Litauen selbst ist 100 m zuvor eine Ampel, welche alle 5 – 30 Minuten von Rot auf Grün schaltet und ca. 2 – 4 Fahrzeuge durch lässt. In der Zeit des Wartens wird man penetrant von einem Versicherungsvertreter genötigt, eine Haftpflicht für die Motorräder abzuschließen. Da von unseren Versicherungen eine Bestätigung vorlag, dass Versicherungsschutz für Litauen besteht, wurde keine Versicherung abgeschlossen. Die Grenzposten fragten auch nicht nach einem Versicherungsschutz, und drin waren wir, im ehemaligen russischem Gebiet, jetzt Litauen. Eins sei noch anzumerken, die Grenzer redeten uns alle stets mit unseren Vornamen an – waren es jetzt lockere Typen, oder wars Unwissenheit? Es ging durch eine traumhafte Landschaft weiter, vergleichbar mit Finnland, zwar weniger Wasser, aber dafür alles in sattem Grün. Kleine Holzhäuser in allen möglichen Farben stehen inmitten der grünen leicht Hügeligen Landschaft. Gigantische Wolkenformationen auf tiefblauen Hintergrund perfektionieren das Bild der Idylle. Dieses ruhige ländliche Bild ändert sich schlagartig als wir Vilnius erreichen. Eine riesen Stadt mit Hochhäusern, Stadtautobahnen, geschäftigen Treiben und noblen Verkehrsmitteln bietet einen krassen Gegensatz zum Rest von Litauen. Unterkunft bei Freunden. Nach schneller Dusche – die hatten wir nötig – kamen wir in den Genuss vor Landesspezilaitäten in einem noch nach alter Tradition geführten Litauischen Restaurant. Die Bedienungen und Kellner in Tracht, das Bier in Keramikkrügen, die Sitzgelegenheiten hart urig und die Spezialitäten durchaus gewöhnungsbedürftig. Als Vorspeise gab es einen großen Teller für alle darauf waren Schwarzbrot mit Knoblauch, Räucherkäse, dünne Gebäckstangen aus Blätterteig mit Käse und Schweinsohren in Streifen – der Geschmack dieser Gummiteile wurde in Bildern festgehalten s. Reisebilder Litauen. Nach dem herrlichen Essen (mal von den Schweinsohren abgesehen) und einem leckeren Bier kamen wir noch in den Genuss einer Stadtrundfahrt bei Nacht. Vilnius hat eine sehr schöne alte Innenstadt, nur leider konnten wir wirklich markante Bauwerke nur aus der Ferne betrachten. Unser Freund wurde an der Hinfahrt durch Baustellen Umleitungen und „neuen" Einbahnstraßen am Herzeigen seiner Stadt gehindert. Aber wir konnten auf jeden Fall feststellen, dass es sich nicht nur um eine moderne Stadt handelt, sondern auch eine Stadt mit Historie.

Nach einem „very stong brekfast" geht’s bei strahlendem Sonnenschein und einer Gluts Hitze von der ersten Minute an los in Richtung Norden zum geographischen Mittelpunkt Europas. Ab den Stadtgrenzen von Vilnius muss ich meine Funny auf Schotter bewegen und das nicht nur für ein paar Meter sondern über viele Kilometer. Nach einem gehörigen Anschiss, dass ich mindestens 60 km/h fahren muss um 1. nicht so zu schlingern und um 2. bis heute Abend in Riga zu sein hab ich also alle meine „ich will nicht" Gedanken eingepackt und bin mit 62 km/h mehr schlecht als recht, verkrampft wie ein Schraubstock, zerlaufend vor Hitze und schimpfend wie ein Rohrspatz die ca. 20 Kilometer dahin gefahren. Wenn ich jetzt berichte, dass kurz vor dem Punkt ein übler Feldweg war, kann sich jeder denken in welcher Geschwindigkeit ich mich dem Mittelpunkt Europas näherte. Man kann es kaum glauben, kein Massenprakplatz, kein Eintrittsgeld, keine Souvenirstände, keine Imbissbuden – nein einfach nur ein großer Stein mit den Himmelsrichtungen und ein WORTLAUT, mehr nicht. Aber es war ein erhabenes Gefühl auf dem Mittelpunkt (dem Stein) Europas zu stehen (Bilder haben wir natürlich unter Reisebilder Litauen). Nach dem der Stein ausgiebig fotografiert wurde haben wir uns erst einmal Luft gemacht – sprich Innenfutter der Kleidung raus alle Belüftungen auf und luftig locker gings weiter auf kleinen Straßen und leider auch wieder auf Schotter über viele Kilometer (vielleicht bin ich da ja schon 64 km/h gefahren). Auf dem Weg nach Kaunas gings auch ein Stück auf der Autobahn. Von dort aus der Memel entlang durch die ländliche Landschaft, vorbei an vielen Feldern, welche von Pferd und Ochs vor Museums reifen Pflügen, Heuwendern und Saatgefährten bearbeitet wurden. Man fühlt sich um 30 Jahre zurückversetzt. Brotzeit am Fluss mitten im Idyll und ich brauchte mir keine Gedanken darüber zu machen wie ich meine Klamotten trocknen soll, da es einfach nur schön und warm war, wenn jetzt die abklingende Grippe, oder besser mit allem was die Reiseapotheke an Mitteln hergibt bekämpfte Grippe nicht wäre, dann wäre es bestens. Die Tour führte uns weiter an einen Berg, genannt "cross hill" – der Berg der Kreuze. Ein Hügel mit Ausläufern übersät von mehr als 10.000 Kreuzen von 10 cm Größe bis zu 5 m. Nur wer es selber gesehen hat, oder zumindest die Bilder von uns dazu gesehen hat kann mir nachfühlen – es war ein Ort an dem ich mich überhaupt nicht wohl fühlte, ja unheimlich und beängstigend war es dort. Alleine die Stille die dort herrschte und die vielen Kreuzer welche ja ein jedes für eine Person in Erinnerung, oder aus Dankbarkeit, in Trauer oder Freude aufgestellt / angehängt wurde lösten in mir so ein Unbehagen aus, dass ich hier keine Paus machen wollte, sondern nur schnell weiter. Auf zur Grenze zu Lettland. Erst warten, dann die längst vergessene Sache mit der Versicherung für das Kfz – schier endlose Diskussionen zwischen dem Grenzer und Christian, zwischen dem Grenzer und mir, dass es nicht möglich sei aus Litauen auszureisen ohne den Nachweis einer Versicherung – auch die Ankündigungen unsererseits ohne Versicherung weiter in Litauen zu fahren war ihm egal, oder dass es uns nicht einleuchtet für 10 m bis nach Lettland diese abzuschließen brachten uns nicht zum Erfolg, wenn wir hier raus wollten brauchten wir die Versicherungen, alleine das Grinsen der Tussi im Versicherungs–Verkauf–Stand, welche natürlich den Braten roch und nur darauf wartete 2 Touristen für nichts und wieder nichts 2 Versicherungspolicen zu verkaufen, brachten uns zur Weißglut. Es half nichts wir mussten in den sauren Apfel beißen und ca. 10 Euro pro Motorrad bezahlen – Mist! Eine Stunde haben wir mit Warten und Diskussionen vertan. Auf direktem Weg nach Riga ging es gerade dahin durch Alleen, so gerade, dass vor der geringsten Biegung ein Pfeil war, welcher diese ankündigte, auch wenn die Abweichung nur 5 % betrug. In Riga selbst sollten wir uns mit einem Freund nach einer Brücke an einer Tankstelle treffen, jetzt gibt es dort aber viele Brücken mit vielen Tankstellen. Nach einer dieser Brücken hielten wir in einer Nebenstraße um zu telefonieren, in dem Moment fährt jemand an uns vorbei, fährt zurück und begrüßt uns – Zufälle gibt es. Unser Freund vermittelte uns ein Hotel in der City. Nach einer wirklich nötigen Dusche und wieder Mensch/Frau werden laufen wir durch die Innenstadt, mit Erklärungen und Besichtigungen markanter und berühmter Bauwerke. Nach einem Abendessen und einem Bier machen wir uns auf einen Rundgang durch die City auf eigene Faust auf – Sonnenuntergang am Fluss Daugava, Bier in einer urigen Kneipe und Suche nach dem eigenem Hotel - ich habs gefunden.

Frühstück, Motorräder aufladen in glutshitze – nach 5 Minuten war ich nass geschwitzt, aber ich sollt an dem Tag noch bitterlich frieren. Nach einer Irrfahrt von ca. 20 Km durch Riga waren wir auf dem Weg nach Tallinn.. Die Straße von Riga bis zur Grenze war immer gleich, rechts und links Wald oder Wiese und immer gerade aus, mit einer 10 Km Ausnahme, da musste ich auf Schotter fahren (ja sagen wir vielleicht 65 km/h). Die Grenzabfertigung ging zur Abwechslung relativ schell und ohne Probleme, mit einer neuen Variante der Kontrolle – seit dem weiß ich wo meine BMW ihre Fahrgestellnummer hat! An der Küste entlang den immer mehr und dunkler werdenden Wolken entgegen musste ich mich immer wieder auf Schotter fortbewegen, wobei es manchmal sogar eine Steigerung in der Schnelligkeit gab (67 - 75 km/h?). Der Regen kam immer näher, Ausweichen in östlicher Richtung, denn da wars noch nicht ganz so dunkel. Ich schätze mal, dass wir uns mindestens 60 Km Regen erspart haben durch die tolle Navigation von Christian. Aber 40 Km vor Tallinn mussten wir in den sauren Apfel beißen, bzw. im Regen fahren. Auch hier konnten wir bei Freunden übernachten. Ganz nebenbei, wieder mal haben wir eine Wohnung mit nassen Motorradklamotten vollgehängt. Bei Dämmerung bekamen wir die Altstadt von ihren schönsten Seiten gezeigt in der Abendstimmung mit Ausblick von einer Festung auf die ganze Stadt.

Ausgerüstet mit einem deftigen Frühstück und Brotzeit für die Fahrt legen wir los. Autobahnähnliche Straße Richtung Russland (Vorsicht: Ausfahrten rechts und LINKS). Baustelle - soll heißen ca. 5 cm im Durchmesser grobe Steine in 20 cm Höhe werden auf die Fahrbahn gekippt und verteilt, dann Verkehr drüber und setzen lassen. Ja toll und ich? In mühseliger Kleinarbeit - Füße unten, Kuplung kommen lassen und einen Fuß vor den anderen - fix und fertig war ich nach 10 Metern die ich zu bewältigen hatte um die Beuschung zu erreichen. Auf der Schrägen zwischen Gras, Erde und dem Sotter gings dahin in atemberaubender Geschwindigkeit - Schrittgeschwindigkeit wäre hier glatte Übertreibung, zumal mir die Funny immer wieder abgerutscht ist und ich sie nur mit aller Gewalt und Geplärre wieder in die Horizontale gebracht habe- was habe ich nur verbrochen? Kampfzeit ca. 45 Minuten! Ohne Pause im Regen bis vor die Grenze Russlands musste ich noch durchhalten um dann dort wieder nass zu werden. Mulmig wars mir ja schon vor dem Grenzübertritt - was erwartet mich? Von estnischer Seite her war Reisepass und KFZ-Schein gefragt. Einreise Russland: Fahre bis weiße Linie - Aufnahme von Personalien Visa allg. Fahrzeugdaten; fahre bis 2. weiße Linie (ca. 3m) - Fahrzeugkontrolle und Ausfüllen vom Einfuhrdokument (Devisen - Zweck der Reise - Waffen - usw.); 3. weiße Linie (ca. 5m) Abgabe von Einfuhrdokument, erneute Aufnahme der Personalien, erneute Aufnahme der KFZ-Daten von einer Dame, welche beim Arbeiten einschläft, nach jedem Buchstaben im PC diesen mit einem Blick und zurechtrücken der Brille (Fensterglas)) kontrolliert. Nach 20 Minuten hatte sie Chrtistians Daten erfasst, dann erschien die Putzfrau, die Zollbeamtin erhob sich (ohne Worte) nach gründlicher Reinigung des Bodens und des Schreibtisches kam unsere Beamtin wieder und meine Daten wurden in gleicher Prozedur aufgenommen; mit einem Kontrollzettel ging es zur Schranke - Zettel abgeben; 200 m weiter Polizeikontrolle - Begutachtung Reisepass KZF-Schein internationaler Führerschein. Ab ins Abenteuerland! 90 km/h über Land; 60 km/h Stadt - was wir auch während der ersten 50 Kilometer einhielten, dann allerdings als wir ständig überholt wurde fuhren wir mit den übliche 20 zu schnell ohne Probleme. Ständige Fahrzeutgkontrollen - aber es traf alle und hin und wieder auch mich. Ein jnger Polizist hielt mich vor St. Petersburg an - ich glaube so wie der geschaut hat, war ich seine 1. weibliche Motorradfahrerin (übliche Dokumente). Sonne kurz vor St. Petersburg - juhuuu. Eine gigantische Stadt liegt vor uns - gigantische Löcher, Unebenheiten, Kopfsteinpflaster liegt lose rum, Straßenbahnschienen ca. 10 cm höher als Fahrbahn - Resultat Kreuzweh + 2 Speichen gebrochen an der GS. Rein in den Trubel der 4 Mio. Metropole - Stadtplan erwerden und orientieren zum Bahnhof "Finljandskigvokzal" (Treffpunkt mit unserer Kontaktperson, welche uns ein Hotel vermittelte). Uraltes Hotel in der Innenstadt direkt an der Neba mit Con